Der FC Energie Cottbus setzt den personellen Umbruch zur neuen Drittliga-Saison fort und trennt sich von zwei langjährigen Spielern. Tobias Hasse und Filip Kusić erhalten keinen neuen Vertrag. Das bestätigte Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz in unserem NL-Videotalk (hier anschauen) und begründete die Entscheidung.
Schwierige Entscheidung bei Hasse: “Menschlich brutal, aber es ist Profifußball”
Gerade bei Tobias Hasse sei der Abschied alles andere als leicht gefallen. Der Verteidiger war sechs Jahre lang Teil der Mannschaft und galt vielen als Konstante im Team. Wollitz sprach offen über die internen Gespräche der vergangenen Wochen: „Ich weiß nicht, wie viele Gespräche ich mit Tobi in den letzten Wochen geführt habe – telefonisch und letzte Woche Montag noch einmal persönlich hier vor Ort.“ Letztlich habe sich das Trainerteam dennoch gegen eine weitere Zusammenarbeit entschieden – und das nicht aus Mangel an Wertschätzung: „Das ist die schwerste Entscheidung mit gewesen, unabhängig davon, dass er hier sechs Jahre gespielt hat.“
Ausschlaggebend seien vor allem sportliche und taktische Gründe. Das Spielsystem, das für die neue Saison angestrebt wird, verlangt laut Wollitz eine andere Interpretation auf der Außenverteidigerposition. „Im Moment haben wir sehr viele zentrale Mittelfeldspieler, nicht diese klassischen Außenbahnspieler – und dann brauchen wir lineare Außenverteidiger, die eine andere Interpretation haben als Tobi.“ Hinzu kommen wirtschaftliche Überlegungen: „Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht erlauben können, den Kader so hochzufahren“, erklärte der Trainer mit Blick auf das enge Budget. Wollitz machte kein Geheimnis daraus, dass der Abschied auch menschlich schmerze – insbesondere bei einem Spieler mit so langer Vereinszugehörigkeit. Dennoch betonte er: „Menschlich brutal, aber am Ende ist es Profifußball.“
Auch für Kusić gibt es kein neues Angebot
Ähnliche Gründe führten auch zur Trennung von Innenverteidiger Filip Kusić, der sich nach einer Verletzung stark zurückgekämpft hatte. Dennoch sieht das Trainerteam perspektivisch keinen Platz mehr für den 28-Jährigen. „Bei Kusić haben wir kein Vertragsangebot gemacht“, so Wollitz. Man sei auf der Suche nach einem anderen Spielertyp für diese Position. Beide Personalentscheidungen seien nicht aus dem Bauch heraus, sondern auf Basis intensiver sportlicher Analyse getroffen worden. „Wir haben die Spieler analysiert, speziell Kaderplaner Maniyel noch mal mit ein bisschen Abstand“, so Wollitz. Dabei sei deutlich geworden, dass es Veränderungen brauche, um konstantere Leistungen zu erreichen. Ein zentraler Punkt in dieser Bewertung war die sportliche Bilanz der vergangenen Rückrunde. Energie Cottbus holte aus den letzten 14 Ligaspielen lediglich 14 Punkte. „Das ist ein Schnitt von einem Punkt“, rechnete Wollitz vor. „38 Punkte, damit steigen wir ab. Das ist die Realität.“ Vor diesem Hintergrund habe man sich im Trainer- und Funktionsteam dazu entschlossen, sich von Spielern zu trennen, bei denen man sportlich keine langfristige Perspektive mehr sieht.
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Red.
Bilder: Christiane Weiland